Dienstag, 27. August 2019

Ein Hausbaum erzählt…

 
In der Alten Zeit…
auf historischen Fotos und Gemälden
habt ihr bestimmt schon mal
meine Gefährt*innen entdecken können.
Sie bildeten damals eine Einheit mit dem Wohnhaus.
Ein Hausbaum galt als Symbol der Urkraft des Lebens,
gab Schutz und Geborgenheit und
prägt durch seinen Wuchs das Grundstück.
 
Auch heute legen einige Hausbesitzer Wert darauf,
mindestens einen Baum zu pflanzen.
Doch mit den Rahmenbedingungen haben sich das Gesicht und
die Bedeutung des Hausbaumes geändert.
 
Hausbäume waren einst Schattenspender, Luftbefeuchter und
die Holzreserve in Notzeiten.
In der Gruppe markierten sie die Einfriedung.
Alleinstehend wurden sie Treffpunkt für die Familie oder
gar das ganze Dorf.
Manch ein klassischer Hausbaum
wurde wegen seiner symbolischen Bedeutung gepflanzt.
 
Ich durfte als kleiner Baum in meinem Garten einziehen und
habe einen prominenten Platz am Wintergarten bekommen.
Hier habe ich, wie in alter Zeit,
nach den alten Bedeutungen der Hausbäume,
die Aufgabe des Schattenspenders übernommen.
 
Damit ich meinen Leuten
nicht Buchstäblich über den Kopf wachse,
beschäftigten sich meine Besitzer
auch mit meinem Wachstum.
 
Aber in den ersten Jahren
durfte ich einfach nur wachsen.
Ich habe einen schönen Stamm und eine
große Krone ausgebildet.

 
 
Ein wahrer Hausbaum.
In der Gegend übrigens der größte Baum,
der in den Gärten beheimatet ist.
Schon zeitig im Frühjahr
erfreuen sich die Gartenbesitzer
an meinen kleinen zarten Blättern.
Mein Schattenspiel im Sommer
erfreut nicht nur das Auge
sondern bietet auch ein erfrischendes Klima.
 

 
Einige Zeit ist nun schon ins Land gegangen.
Meine Krone wurde sehr ausladend und
die Äste ragten weit über das Grundstück
auch auf die benachbarte Straße.
Bei den Herbststürmen wurde das zum Risiko und
es kam der Tag im späten Winter,
an dem ich fast alle Äste abgeben musste.
 
 
Es ist meinen Leutchen
nicht leicht gefallen mich so zu stutzen.
Im darauffolgenden Frühjahr
ließ ich mir Zeit mit dem Blattaustrieb.
Die Gartenbesitzer dachten schon,
ich hätte den Rückschnitt nicht vertragen.
 

Doch ich hab‘ sie nicht enttäuscht.
Meine Baumkrone entfaltete sich wieder neu.
Stolz präsentiere ich nun meine Krone
Die eine schöne Form bekommen hat.
Der Rückschnitt ist schon wieder
fünf Jahre her.
In meinem Baumleben ist das eine kurze Zeit.


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